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PRIESTERSEMINAR ST. JOSEPH VILNIUS

Das Priesterseminar der Diözese Vilnius war die erste Hochschule für die Ausbildung der zukünftigen Priester und nach der Stefan-Batory-Universität die zweite Hochschule im Großfürstentum Litauen. Das Seminar wurde 1582 gegründet, nicht ganz 20 Jahre nach dem Beschluss des Tridentinischen Konzils, das die Prinzipien der Priesterausbildung festgelegt hatte. Im Seminar studierten damals 12 Priesteramtskandidaten. Der Erzbischof J. Radvila (Radziwiù) beauftragte die Jesuiten damit, die Hochschule zu führen.

Die Vergangenheit des Priesterseminars Vilnius war durch komplizierte geschichtliche Ereignisse gekennzeichnet, die einen großen Einfluss auf das Leben der Hochschule hatten: Die russische Besetzung in den Jahren 1654-1661, die Schweden-Kriege, der Januar-Aufstand 1863 gegen das zaristische Russland, der erste und zweite Weltkrieg, die Okkupationszeit. Im Februar 1945 wurde das Seminar durch die Sowjetmacht endgültig geschlossen mit der Versicherung, dass es in Vilnius niemals mehr ein Priesterseminar geben werde.

Der Erzbischof von Vilnius, Romuald Jaùbrzykowski, hat am 20. Februar 1945 ein Dekret unterzeichnet, mit dem das Priesterseminar Vilnius nach Biaùystok verlegt wurde, wohin auch er umzog. Bis zur Neugründung des Seminars Vilnius nannte sich das Priesterseminar in Biaùystok richtigerweise als Nachfolger des ehemaligen Priesterseminars Vilnius.

Am 16. Juli 1993 wurde auf Initiative des Metropoliten von Vilnius, seiner Eminenz Kardinal Audrys Juozas Baèkis, das Priesterseminar Vilnius offiziell eröffnet. Papst Johannes Paul II unterstützte diesen Schritt vollkommen. Er pilgerte in der Zeit vom 4. bis 8. September 1993 nach Litauen und bestätigte so die Richtigkeit der Entscheidung des Kardinals und gab so Anregungen für weitere Aktivitäten der Kirche.

Das neu gegründete Seminar befand sich zunächst in dem ehemaligen Trinitar-Kloster. Angesichts der steigenden Anzahl der Theologiestudenten entstand die Notwendigkeit, ein neues Objekt zu bauen. Dank der großzügigen Unterstützung durch Spenden wurde der Bau des neuen, geräumigen Gebäudes, das nicht weit von dem historischen Ort und der Pilgerstraße Vilniuser Kalwaria lag, 1998 beendet. Im Herbst desselben Jahres zogen die Priesterkandidaten in das neue Priesterseminar um, dessen Patron der heilige Joseph wurde.

Gegenwärtig studieren hier Priesterkandidaten aus drei Diözesen: Vilnius, Panevëþys und Kaiðiadorys. Die Ausbildung im Seminar dauert insgesamt 7 Jahre. Sie beginnt mit einem Propädeutischen Jahr, es folgen sechs Jahre der philosophischen und theologischen Studien. Im dritten Studienjahr werden die Theologiestudenten mit Soutanen eingekleidet und sind ab diesem Moment Kandidaten für die Diakonen- und Priesterweihe. Die Diakonenweihe wird im 6. Studienjahr gespendet.

Aufgrund der offiziellen kirchlichen Dokumente bildet das Priesterseminar die Kandidaten in vier Hinsichten aus: menschlich, geistig, intellektuell und pastoral. Um die Entfaltung der Kandidaten in jedem dieser Aspekte zu erreichen, ist der Tagesplan des Seminars zu beachten. Dank diesem lernen die zukünftigen Pfarrer eine entsprechende Planung und Organisation der eigenen Zeit, in dem Platz für Gebet, Lernen und Arbeit sowie Erholung ist.

Die Seminargemeinschaft lebt im Rhythmus des Gebets, dessen zentrale Stelle der tägliche Gottesdienst einnimmt, der in der Seminar-Kapelle zelebriert wird. Eine Ausnahme bildet der Sonntag, an diesem Tag nehmen die Theologiestudenten an den Gottesdiensten in den Pfarrgemeinden bzw. in den Orten der Sonntagspraktika teil.

Die intellektuelle Vorbereitung ist eine der vorrangigen Aufgaben in dem Ausbildungsprozess der zukünftigen Pfarrer. Über 30 Pfarrer und Laien mit den jeweiligen wissenschaftlichen Titeln führen den Unterricht für die Alumnen, damit sie das Studium erfolgreich beenden können. Das Programm der Theologiestudium des Priesterseminars Vilnius ist mit der theologischen Fakultät der Päpstlichen Lateran-Universität affiliiert. Die Absolventen erhalten den Titel Baccalaurus der Theologie sowie den Magister der Religionswissenschaften.

Die Seminargemeinschaft wird von den Spenden der Gläubigen aus dem In- und Ausland unterhalten. Jeden Samstag, während des Gottesdienstes, beten wir für alle Wohltäter. Wir nehmen jede Ihrer Spenden mit Dankbarkeit entgegen. Gott vergelte es Ihnen.

Wir bitten Sie alle sehr um Ihr Gebet für neue Priesterberufungen, damit die Hirten Gottes in unserer Kirche nicht ausbleiben.

 
 
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    © Vilniaus ðv. Juozapo kunigø seminarija
 
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